Am 18./19. Oktober fanden die Deutschen Hallenradsportmeisterschaften 2025 in Lübbecke statt. In der Merkur-Arena wurden die Deutschen Meistertitel im Kunstradfahren im Einer und Zweier, im Vierer- und Sechser-Mannschaftsfahren sowie bei den Einrad-Mannschaften vergeben. In der Vorrunde zur DM fielen die letzten Entscheidungen zur Vergabe der Tickets für die WM in Göppingen im November.
Bei den Ballsportarten Radpolo und Radball wurden die Aufsteiger in die erste Bundesliga sowie die Deutschen Meister ermittelt.
Henny Kirst und Antonia Bärk von RSF Bonn-Duisdorf waren bereits vorher für die WM qualifiziert. In Lübbecke ging es daher „nur“ noch um die Verteidigung des DM-Titels im Zweier-Kunstradfahren.

Antonia trat zudem am ersten Wettkampftag im Einer der Frauen an, allerdings ohne Chancen auf einen der vorderen Plätze. Sie konnte ihr sehr gutes Ergebnis vom Deutschlandcup nicht wiederholen und kam nach mehreren Absteigern bei ansonsten sauber gefahrener Kür auf 141,96 von 161,20 eingereichten Punkten. Damit konnte sie diesmal nur einen Platz gutmachen und belegte am Ende Platz 15 unmittelbar hinter Julica Müller von RV Blitz Hoffnungsthal.



In der Vorrunde zum Zweier-Kunstradfahren am Sonntag qualifzierten sich Sara und Lisa Knobelspies aus Volkertshausen erstmals als Ersatzfahrerinnenn die WM hinter den bereits als Starterinnen qualifizierten Kim Schlüter und Neele Jodeleit vom RSV Knetterheide und Antonia und Henny aus Duisdorf.



Im Finale der besten Vier belegten Knobelspies/Knobelspies mit 104,87 von eingereichten 117,20 Punkten den dritten Platz knapp vor Tausch/Hupfauer aus Pullach mit 101,58 (von 115,10) Punkten.


Um den DM-Titel gab es den in dieser Saison üblichen Zweikampf zwischen Schlüter/Jodeleit vom RSV Knetterheide und Kirst/Bärk aus Duisdorf.


In der Vorrunde hatten sie mit 130,90 und 132,45 sehr nahe beieinander gelegen. In Finale konnten Neele Jodeleit und Kim Schlüter ihre Leistung nicht wie gewohnt abrufen und erreichten lediglich 124,97 von 140,30 eingereichten Punkten.


Die Titelverteidigerinnen Antonia Bärk und Henny Kirst hatten 152,30 Punkte aufgestellt und damit eigentlich ein beruhigendes Polster. Sie mussten im ersten Teil ihrer Kür auf zwei Rädern allerdings einige Punktverluste hinnehmen.


Im zweiten Teil der Kür auf einem Rad mit Handständen, Schulterständen und Hebeübungen fuhren sie dann gewohnt sauber, kamen schließlich auf 133,99 Punkte.





Damit war der erste Platz sicher und die Titelverteidigung gelungen, nachdem es in mehreren Wettbewerben der Saison eine andere Reihenfolge gegeben und Kim und Neele das bessere Ergebnis erzielt hatten.
Ein Blick auf die anderen Disziplinen
Im Einer der Frauen gab es eine sehr enge Entscheidung, da vier Sportlerinnen vor dem letzten WM-Qualifikationsdurchgang noch Chancen auf die WM-Qualifikation hatten. Schließlich setzten sich Jana Pfann von RKB Solidarität Bruckmühl und Vroni Koch von RKB Solidarität Hausham knapp durch. Vroni Koch fährt seit Jahren Spitzenleistungen, konnte sich aber noch nie für eine WM qualifizieren oder den deutschen Meistertitel erringen. Im abendlichen Finale hatten dann die beiden anderen Fahrerinnen das bessere Ende für sich und Ramona Dandl von RKB Solidarität Bruckmühl, auch schon seit Jahren in der Weltspitze, wurde mit neuer Bestleistung (191,94 von 197,60 Punkten) erstmals deutsche Meisterin vor der letztjährigen Weltmeisterin Lara Füller von RKV Poppenweiler (190,88 von 195,70), der Europameisterin Jana Pfann (185,84 von 196,00) und Vroni Koch, die mit 164,35 von 200,10 deutlich unter ihren Möglichkeiten blieb.
Im Einer der Männer setzte sich Philipp-Thies Rapp vom RSV Tailfingen souverän mit 209,12 von 212,60 eingereichten Punkten durch. Etwas überraschend und mit einer deutlich verbesserten persönlichen Bestleistung von 194,86 (von 202,10) erreichte Jonas Beiter vom RV Germania Trillfingen den zweiten Platz vor Linus Weber vom SV Kirchdorf in seinem ersten Elite-Jahr mit 191,61 (von 202,30 eingereichten) Punkten.
Im Zweier der offenen Klasse verteidigten Lea Styber und Nico Rödiger vom RSV 1910 Langenselbold ihren Titel mit 158,18 von 163,20 Punkten vor dem erst seit diesem Jahr gemeinsam fahrenden Paar Patrick Tisch und Julia Hämmerli vom RV Pfeil Magstadt mit 140,67 (von 151,10) und Niklas Kreuzmann und Celine Stapf vom RV Adler Soden 1921 mit 129,96 (von 152,20) Punkten. Hier gab es im Rennen um den zweiten WM-Startplatz neben Styber/Rödiger eine ähnlich knappe Entscheidung wie im Einer der Frauen. Kreuzmann/Stapf konnten in der DM-Vorrunde, dem letzten Qualifikationsdurchgang zur WM, mit einer nahezu fehlerfreien Leistung noch Riediger/Mächtig vom RKV Ilsfeld verdrängen.
Die Siegerehrung
Zum Siegerpodest beim Zweier-Kunstradfahren wurden die drei Erstplatzierten Teams feierlich geleitet – gelöste Stimmung ersetzte die Anspannung vor dem Finale.


Allen wurden die Medaillen und Blumen überreicht. Für die alten und neuen deutschen Meisterinnen Henny und Antonia gab es zusätzlich die Meistertrikots und die Meistertrophäe.




Getreu dem Motto „Niemand verlässt das Siegerpodest zu Fuß“ wurden die erfolgreichen Sportlerinnen auf Schultern durch die Halle getragen und vom Publikum bejubelt.









Vor der abendlichen Sportlerparty hatten Knetterheide und Duisdorf noch gemeinsam einen kleinen Sektempfang im Foyer organisiert, wo Sportler und Betreuer aus Volkertshausen, Knetterheide, Duisdorf und anderen Vereinen gemeinsam feierten.
Wie geht es weiter?
Die Hallenradsport-Weltmeisterschaft 2025 vom 7. bis 9. November in Göppingen wurde bei der DM auf der Anzeigewand beworben – 400 Restkarten waren noch verfügbar. Mit 27 teilnehmenden Nationen wird es in Göppingen eine Rekord-Teilnehmerzahl geben.


Die mitreisenden Fans und die, die zu Hause bleiben müssen, drücken Henny und Antonia die Daumen für eine erfolgreiche Titelverteidigung!
Anders als in früherren Jahren ist für die diesjährige WM ein Livestream geplant, so dass auch die Interessierten, die nicht nach Göppingen reisen können, die Gelegenheit haben werden, die Wettbewerbe im Kunstradfahren und Radball zu verfolgen.
Den Saisonabschluss bildet schließlich das Finale des Weltcups eine Woche später in Öschelbronn südlich von Stuttgart.











































































































































