Henny Kirst und Antonia Bärk haben bei den deutschen Hallenradsportmeisterschaften am 28./29. September in Sulzbach/Main bei Aschaffenburg die Meisterschaft im Zweier-Kunstradfahren gewonnen.
Bis zuletzt war allerdings unsicher, ob die beiden an den Start gehen konnten, da Antonia unter der Woche das Bett hüten musste. Bereits in der Vorwoche beim German Masters hatte Antonia auf den Start im Einer verzichtet, weil sie gesundheitlich angeschlagen war und die Qualifikation im Zweier für die Weltmeistersschaften Ende Oktober in Bremen nicht gefährdet werden sollte. Die Qualifikation für die WM gelang in Öschelbronn, so dass die Deutsche Meisterschaft das nächste Ziel war.
Da aber die Kräfte fehlten, wurden in Sulzbach die meisten Hebeübungen aus dem Programm gestrichen und damit in der Vorrunde am Morgen die eingereichte Punktzahl auf 140,20 reduziert. Die Devise war: Finale erreichen und dann sehen, was möglich ist.
Zum Ende der fünfminütigen Übung ließ dann doch die Kraft nach, aber mit 117,95 konnte Platz 2 und damit einer der vier Finalplätze erreicht werden.
Der Rest des Tages war Ausruhen für Antonia und komplettes Umstellen des eingereichten Programms für Henny und die Trainer Julia Wolf und Marcel Schnetzer auf weniger anstrengende Übungen – Ergebnis war eine so noch nicht gefahrene Programmfolge mit 135,70 Wertungspunkten und der spannenden Frage, ob das Programm wohl in die erlaubten 5 Minuten Dauer passen würde.
Anja Seib und Hannah Auth von der SG Weiterode/Langenselbold (linkes Bild) starteten im Finale am Nachmittag als Erste und konnten trotz einer in der Vorrunde erlittenen Knieverletzung von Hannah 113,70 Punkte von 129,40 eingereichten Punkten erzielen und damit in ihrer ersten gemeinsamen Saison einen tollen Erfolg. Die letztjährigen WM-Teilnehmerinnen Annice Niedermayer und Jessica Hasmüller von RKV Denkendorf/Pfeil Magstadt (Mitte) hatten am Morgen die erneute WM-Teilnahme verpasst, konnten aber als zweite Starterinnen im Finale nahezu ihre Bestleistung erreichen und legten damit starke 129,82 von 135,20 eingereichten Punkten vor. Henny und Antonia durften sich bei eingereichten 135,70 Punkten also maximal 6,08 Punkte Abzug erlauben, um den Titel zu erringen. Ein so geringer Abzug ist schon bei guter Verfassung durchaus eine Herausforderung, aber Henny und Antonia (rechts) zeigten Nervenstärke und konnten ihr Programm fehlerfrei und mit nur sehr geringen Abzügen fahren, so dass schließlich nach 4:59 Minuten 133,03 Punkte auf der Anzeigetafel standen und damit zumindest vorläufig Platz 1.
Kim-Leah Schlüter und Neele Jodeleit vom RSV Knetterheide hatten sich am Morgen das zweite WM-Ticket gesichert und waren im Finale die letzten Starterinnen mit 135,90 eingereichten Punkten. Sie waren lange Zeit gut unterwegs und auf Bronze-Kurs, konnten aber nach einem Fehler kurz vor Schluss ihr Programm nicht beenden und belegten mit für sie enttäuschenden 108,13 Punkten diesmal nur Platz 4.
Die Freude beim Duisdorfer Team war groß über den erhofften, aber unter den gegebenen Umständen kaum noch für möglich gehaltenen Meistertitel.
Für unseren Verein bedeutet das den ersten DM-Titel seit den großen Zeiten von Jacky Weinreis und Peter Monschau vor 50 Jahren.
Nächstes Ziel für Henny Kirst und Antonia Bärk ist die Hallenradsport-Weltmeisterschaft 2024 in Bremen vom 25. bis 27. Oktober. Antonia und Henny haben angesichts der Leistungen in der WM-Qualifikation dort gute Chancen auf den Titel. Die stärkste Konkurrenz ist aus Knetterheide vom zweiten deutschen Paar und aus der Schweiz zu erwarten. Dass mit RSF Bonn-Duisdorf und RSV Knetterheide (bei Herford) zwei Vereine aus NRW eine Disziplin bei einer Hallenradsport-WM vertreten, ist angesichts der weitaus größeren Verbreitung des Sports in Baden-Württemberg und Bayern ungewöhnlich.
Wenn jemand das Hallenradsport-Ereignis des Jahres besuchen und die Fan-Gruppe aus Duisdorf verstärken möchte – Tickets für die WM in Bremen sind noch verfügbar: https://www.hallenrad-wm-24.de/
Und dann war da noch das 3. German Masters in Öschelbronn…
Vor dem Meistertitel in Sulzbach gab es bereits in der Vorwoche beim 3. German Masters in Öschelbronn Grund zum Feiern, denn Henny und Antonia konnten sich dort vorzeitig die WM-Teilnahme sichern.
Mit dem dritten Sieg im dritten Masters-Finale haben sie auch die gesamte German Masters Serie 2024 im Zweier-Kunstradfahren der Frauen mit der Maximalpunktzahl von 300 bei durchschnittlich 142,82 Wertungspunkten gewonnen. Auf den Plätzen zwei und drei der Gesamtwertung folgten Niedermayer/Hasmüller mit 110 Platzierungspunkten (durchschnittlich 119,7 Wertungspunkte) und Schlüter/Jodeleit 75 (123,91) (Erläuterung: Im Masters-Finale gibt es für den 1. Platz 100 Wertungspunkte und 55 bzw. 20 für die Plätze zwei und drei).